Plastics Pipes Conference XIV, Budapest, Ungarn

Die Plastics Pipes Conference XIV fand im September 2008 in Budapest, Ungarn statt. Während dieser Konferenz hielt Dr. J. Hessel mehrere Vorträge zu verschiedenen Themen:

• Widerstand gegen Innendruck bei Großrohren aus PE - Ein neuer Ansatz unter Verwendung eines kostensparenden Prüfverfahrens
  In diesem Vortrag wurde ein neuer Ansatz zur Bestimmung der Kriechbruchfestigkeit von PE-Rohren mit großem Durchmesser diskutiert. Angesichts des zunehmenden Einsatzes solcher Rohre in Drucksystemen war es wichtig, eine zuverlässige Methode zur Ermittlung ihrer Langzeit-Kriechbruchfestigkeit zu finden. Die hydrostatischen Festigkeitsanforderungen bei 80°C für PE-Rohre (z. B. nach EN 12201-2) wurden durch interne Drucktests mit Rohren unterschiedlichen Außendurchmessers ermittelt. Dieser innovative Ansatz ermöglichte eine effiziente und kostengünstige Prüfung, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von PE-Rohren zu gewährleisten.
• Erdverlegte Rohre aus PA 12 für den Transport von Gas & Wasser; Keine Sandeinbettung erforderlich?
  In diesem Vortrag wurde die Verwendung von PA 12-Rohren für den Transport von Gas und Wasser diskutiert. Interessanterweise wurde die Notwendigkeit der Sandeinbettung hinterfragt. Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Widerstandsfähigkeit gegen Innendruck von PA 12-Rohren, insbesondere in Bezug auf externe Punktbelastungen. Es wurde untersucht, ob die Kriechbruchfestigkeit der aktuellen PA 12-Harze einen Zustand erreicht hat, bei dem ein Versagen von Druckrohren mit zusätzlichen externen Punktbelastungen während ihrer Lebensdauer nicht zu erwarten ist. Dieser Vortrag lieferte wertvolle Erkenntnisse für die Praxis und die zukünftige Entwicklung von Rohrleitungssystemen.
• Die Wärmealterung von PE 100 Rohren für eine beschleunigte Lebensdauervorhersage unter Praxisbedingungen
  (H. Vogt, H.-F. Enderle, U. Schulte - Basell Polyolefine GmbH und Dr. J. Hessel - Hessel Ingenieurtechnik GmbH)
  In diesem Vortrag wurde die Wärmealterung von PE 100-Rohren untersucht, um eine beschleunigte Lebensdauervorhersage unter realen Betriebsbedingungen zu ermöglichen. Es ist allgemein akzeptiert, dass die maximale Lebensdauer von Rohren aus bimodalen HDPE-Typen ein Stadium erreicht hat, in dem die Lebensdauer des Materials nur durch seine Beständigkeit gegen thermische Alterung begrenzt ist. Die Zeit bis zum Beginn dieses Abbaus hängt hauptsächlich von der Stabilisierungspaket, der angewendeten Temperatur, der Sauerstoffkonzentration und dem Typ sowie der Durchflussrate des Mediums ab. Um die Langzeitstabilität von HDPE-Rohren unter realen Bedingungen zu simulieren, wurde die Wärmealterung unter internem Druck mit zirkulierendem oder stehendem Wasser bei erhöhten Temperaturen durchgeführt, bis spröde Ausfälle auftraten. Die Fortschritte in der Alterung wurden an Proben aus den installierten Rohren untersucht, und Veränderungen in der molekularen Struktur und der Antioxidantienkonzentration wurden ermittelt. Die Aktivierungsenergien wurden berechnet und mit anderen Parametern wie dem Verlust der Oxidationsinduktionszeit verglichen. Dieser innovative Ansatz ermöglichte eine effiziente und kostengünstige Prüfung, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von PE 100-Rohren zu gewährleisten.